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Klinik für Orthopädie und Sportmedizin

Knie

Die Kniespezialist:innen in Südwestfalen

Das Knie ist an fast allen Bewegungen des Alltags beteiligt und bei Sport großen Anforderungen ausgesetzt. Daher kommt es häufig zu Verletzungen und verschleißbedingten Beschwerden am Knie. Sie betreffen die Seitenbänder, das Kreuzband, die Menisken und den Knorpel. Probleme mit dem Knie können mit sehr unauffälligen Symptomen beginnen und müssen nicht immer von Schmerzen begleitet sein. Einklemmungsgefühle oder vorübergehende Bewegungseinschränkungen, ein Gefühl von Instabilität, gelegentliches „Wegknicken“ des Knies oder Schwellung nach Belastung können ein Hinweis für ein Problem im Knie sein, selbst wenn keine oder nur wenig Schmerzen auftreten. Dann sollte ein/e Kniespezialist:in beurteilen, welche Untersuchungen und Therapien sinnvoll sind.

In unserer Klinik für Orthopädie und Sportmedizin untersuchen erfahrene Ärzt:innen und Kniespezialist:innen Ihr Knie und führen eine sorgfältige Diagnostik durch. Dabei arbeiten wir mit modernsten bildgebenden Verfahren. Gemeinsam kann dann entschieden werden, ob eine Operation erforderlich ist oder ob eine konservative Therapie helfen kann. Im Falle einer Operation legen wir Wert auf schonende, minimalinvasive Operationstechniken. In der Sportorthopädie liegt ein Behandlungsschwerpunkt des Klinikums Siegen auf minimal-invasiven Eingriffen mittels Arthroskopie. Auch in der Endoprothetik stehen schonende Operationstechniken zur Verfügung, die eine schnelle Genesung ermöglichen.

Profitieren Sie als Patient:innen von unseren Kniespezialist:innen!

Typische Knieverletzungen und -probleme

Das Kniegelenk wird durch Kreuzbänder und Seitenbänder stabilisiert. Bei Verdrehungen des Gelenks können diese wichtigen Strukturen jedoch verletzt werden. Gerade bei Sportarten wie Fußball und Skifahren kommt es häufig zu Verletzungen wie dem Riss des vorderen Kreuzbands. Wie schwer man diese Verletzung im Moment des Unfalls wahrnimmt, ist sehr unterschiedlich und hängt auch von den Begleitverletzungen ab. So werden häufig z.B. die Menisken ebenfalls verletzt. Unmittelbar nach dem Unfall ist es wichtig, das Knie ruhigzustellen, hoch zu lagern und zu kühlen.

Die Diagnose basiert in der Regel auf einer klinischen Untersuchung und einer weiterführenden Diagnostik aus Röntgen und Kernspintomographie. Unsere Kniespezialist:innen entscheiden dann, ob eine konservative Behandlung möglich ist oder eine Operation vorteilhaft erscheint. Für die operative Behandlung von Bandverletzungen am Kniegelenk hat sich die Arthroskopie als minimalinvasive Therapie etabliert.

Die beiden Menisken sind halbmondförmige Bindegewebestrukturen zwischen Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf. Innenmeniskus und Außenmeniskus sorgen gemeinsam für die gleichmäßige Lastverteilung im Gelenk und schützen den Gelenkknorpel; auch spielen sie eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung des Kniegelenks.

Meniskusverletzungen entstehen in erster Linie durch Verschleiß. Manchmal liegt auch ein Unfall zugrunde, dann häufig in Kombination mit einer Bandverletzung wie dem Kreuzbandriss. Der häufigste Meniskusschaden ist der Meniskusriss. Der individuelle Leidensdruck sowie Form und Ausmaß des Risses beeinflussen die Wahl der Therapie.

Ist eine Operation erforderlich, entscheidet die Art der Verletzung darüber, ob der Meniskus durch eine Naht fixiert werden kann oder ob er entfernt werden muss. Da ein Meniskusverlust in der Folge zu Gelenkverschleiß führen kann, streben wir wo immer möglich eine Meniskuserhaltende Operation an. Ist dies nicht möglich, wird nur der kleinstmögliche Teil des Meniskus entfernt, um möglichst viel Restgewebe zu erhalten.

Im Kniegelenk überzieht Knorpelgewebe das Ende von Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf sowie die Rückseite der Kniescheibe. Knorpel enthält selbst keine Nervenfasern und ist somit nicht schmerzempfindlich, seine Hauptfunktion ist der Schutz des unter dem Knorpel liegenden Knochens.

Unfallereignisse und chronische Überlastung können den Gelenkknorpel schädigen und zu Instabilität und Fehlstellungen führen. Isolierte Knorpelschäden verursachen Einschränkungen in der Gelenkfunktion, Knieschmerzen und häufig auch ein Anschwellen des Gelenks. Sie stellen zudem einen möglichen Ausgangspunkt für eine Arthrose dar. In frühen Stadien können Knorpelschäden mit modernsten Techniken (u.a. Knorpelersatzverfahren mit Vlies AMIC®-Verfahren oder Knorpeltransplantationen im AutoCart™-Verfahren) behandelt werden. Das Ziel der Behandlung ist neben der Linderung der Beschwerden auch das Verzögern oder Vermeiden von Arthrose. Darum sind eine frühzeitige Diagnostik, meist mittels Kernspintomographie, und eine Therapie in einem frühen Stadium wichtig.

Eine Instabilität der Kniescheibe oder eine Ausrenkung führen gerade bei jungen Patient:innen häufig zu Kniebeschwerden. Dies kann unfallbedingt auftreten, oft liegen aber anlagebedingte Risikofaktoren vor. Bei einer akuten Verletzung ist vor allem die Analyse von Begleitverletzungen entscheidend. Denn häufig kommt es zu Verletzungen der Gelenkflächen wie Absplitterungen von Knorpel-Knochen-Fragmenten, die eine frühzeitige Behandlung notwendig machen. Eine Kernspintomographie ist hier zu empfehlen.

Bei einer anlagebedingten Instabilität der Kniescheibe steht dagegen die genaue Analyse der Risikofaktoren im Vordergrund. Dazu gehören die Bestimmung der Belastungsachsen, der Form des vorderen Gelenkabschnitts und die Höhe der Kniescheibe.

Die Therapieempfehlung durch unsere Kniespezialist:innen ist sehr individuell und richtet sich vor allem nach den Ursachen der Instabilität.

Fehlstellungen der Beinachsen wie ausgeprägte O-Beine oder X-Beine oder ein Fehllauf der Kniescheibe führen zu einer ungleichen Lastenverteilung auf das Kniegelenk. Durch diese dauerhafte Fehlbelastung bergen sie das Risiko für einen frühzeitigen Gelenkverschleiß. So führt zum Beispiel ein O-Bein zu einer erhöhten Belastung auf der Innenseite des Kniegelenks und ist häufig Ursache für einen innenseitigen Meniskusriss und/oder einen Knorpelschaden.

Die Korrektur solcher Deformitäten und somit das frühzeitige Ausschalten dieser Risikofaktoren nimmt heute eine immer größere Bedeutung ein. Mittlerweile gibt es sehr sichere und komplikationsarme Verfahren, mit denen das Risiko eines künstlichen Gelenks reduziert bzw. zeitlich verzögert werden kann. Dazu gehören die Korrektur der Beinachse, die Korrektur von Drehfehlern (den sogenannten Torsionsfehlern) sowie eine Formanpassung bei deformierten Gelenkanteilen.

Bei der Arthrose des Kniegelenks, der Gonarthrose, verschleißt der Gelenkknorpel, das Gelenk wird überlastet und schmerzhafte Entzündungen im gelenknahen Knochen sowie in umgebenden Weichteilen sind die Folge. Mit fortschreitender Arthrose verformt sich das Gelenk und die Gelenkfunktion wird beeinträchtigt.

Da Knorpelgewebe nicht regenerieren kann, unterliegt fast jedes Gelenk im Laufe des Lebens einem gewissen Knorpelverlust. Auch Meniskus- und Kreuzbandverletzungen oder angeborene Formvarianten wie Patelladysplasien oder Fehlstellungen der Beinachsen begünstigen die Gonarthrose. Anlaufschmerzen am Morgen oder Schmerzen bei stärkerer körperlicher Belastung sind typische Zeichen der beginnenden Arthrose; im Verlauf werden Alltagstätigkeiten beschwerlicher, es treten Ruheschmerzen auf, die Beweglichkeit nimmt ab, bis hin zur Gelenksteife.

Bei der Behandlung gilt: Gelenkerhalt vor Gelenkersatz. Bei einer Kniearthrose erfolgen intensive konservative Behandlungsversuche. Falls sie nicht erfolgreich sind, wird ein Gelenkersatz in Betracht gezogen.

Zu den konservativen Behandlungsmaßnahmen bei Kniearthrose gehören Physiotherapie, manuelle Therapie oder Osteopathie, die Versorgung mit Schuheinlagen oder Knieorthesen, entzündungshemmende und schmerzlindernde Maßnahmen sowie Gelenkinjektionen und die ACP-Eigenbluttherapie. In der Regel ist auch eine Anpassung von Alltags- und Sportaktivitäten und gegebenenfalls eine Gewichtsreduktion anzuraten. Wenn nicht-operative Behandlungsmaßnahmen keine ausreichende Beschwerdelinderung erzielen, muss geprüft werden, ob gelenkerhaltende Operationen erfolgversprechend sind. Mögliche Eingriffe sind eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung), knorpelregenerative Verfahren oder auch eine Umstellungsoperation.

Bei fortgeschrittener Gonarthrose und ausgeprägter Beschwerdesymptomatik trotz konservativer Behandlungsversuche ist ein künstliches Kniegelenk gerechtfertigt. Je nach Verteilung und Ausmaß der Knorpelschäden, Stabilität der Bandstrukturen und begleitender knöcherner Defekte, werden Teilprothesen (Schlitten) und Totalendoprothesen implantiert. Grundsätzlich werden dabei das Kniegelenk, die Kniescheibe und die Kapsel-Band-Strukturen weitgehend erhalten. Die Gelenkoberflächen werden teilweise oder vollständig mit einem Oberflächenersatz „überkront“. Der operative Eingriff dauert ungefähr 60 Minuten. Mit gut verträglichen Narkoseverfahren, weichteilschonenden Operations-Techniken, einer modernen Schmerztherapie und einer frühzeitigen Einbindung der Physiotherapeut:innen, gelingen häufig schon am Operationstag die ersten Schritte mit dem neuen Kniegelenk. Der Klinikaufenthalt beträgt in der Regel fünf bis sieben Tage. Die anschließende Rehabilitationsbehandlung kann ambulant oder stationär erfolgen und dauert etwa drei Wochen. Anschließend sind weitere physiotherapeutische Anwendungen sowie manuelle Lymphdrainagen erforderlich, bis das neue Gelenk eine gute Funktion erlangt und abgeschwollen ist. Die Langzeitergebnisse eines Kniegelenkersatzes sind als sehr positiv zu bewerten. Entsprechend der Registerdaten gehen wir heute davon aus, dass bei mehr als 90% der Patient:innen ein künstliches Kniegelenk mindestens 20 Jahre und länger hält, bevor eine Wechseloperation erforderlich wird.

Wenn dauerhafte oder zunehmende Schmerzen nach einem Kniegelenkersatz auftreten, müssen unterschiedliche Ursachen abgeklärt werden, z.B. Implantatlockerungen, Bandinstabilitäten oder Infektionen. Die Untersuchung sollte von, in der Knieendoprothetik, erfahrenen Operateur:innen durchgeführt werden. Sie umfasst neben der klinischen und laborchemischen Untersuchung zumeist auch verschiedene bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie (CT), Knochen-Skelettszintigrafie oder die Magnetresonanztomographie (MRT).

Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse wird die weitere konservative Behandlung geplant oder eine operative Therapie (Revisions- oder Wechseloperation) angeraten.