Suche

Klinik für Orthopädie und Sportmedizin

Schulter

Die Schulterspezialist:innen in Südwestfalen

Die Schulter ist an allen Armbewegungen beteiligt und damit starken Belastungen ausgesetzt. Sie wird fast ausschließlich durch Muskeln und Bänder geführt und ist deshalb für Verletzungen und Erkrankungen dieser Strukturen recht anfällig. Bei häufig wiederkehrenden Überlastungen kommt es zu abnutzungsbedingten Erkrankungen, z.B. einem Schaden an der Rotatorenmanschette oder einer Arthrose des Schultergelenks. Unfälle und Sportverletzungen können zu Verletzungen der Knochen, Sehnen und Bänder führen. Die standardisierte Diagnostik und Behandlung bei Schulterschmerzen hat in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte gemacht. Vordergründig gleichartige Beschwerden können in Wirklichkeit sehr unterschiedliche Ursachen haben.

Da die beruflichen und sportlichen Ansprüche der Patient:innen steigen und auch Senior:innen immer aktiver werden, müssen Ursachen und Auslöser von Schulterbeschwerden differenzierter und individueller erkannt und behandelt werden. Die Diagnose basiert auf der Vorgeschichte, einer klinischen Untersuchung sowie einer weiterführenden bildgebenden Diagnostik. Unser Behandlungsziel ist nicht nur die schmerzfreie, sondern auch die gut funktionierende Schulter.

Unsere Orthopäd:innen und Unfallchirurg:innen im Klinikum Siegen sind Expert:innen in der Behandlung von Schulterschmerzen und Schulterbeschwerden. Sie sind auf die konservative sowie operative Therapie von Verschleiß-Erscheinungen (Arthrose im Schultergelenk), aber auch von akuten Verletzungen, Knochenbrüchen und Überlastungen des Schultergelenks, gerade auch bei Sportler:innen, spezialisiert.

Profitieren Sie als Patient:innen von unseren Schulterspezialisten!

Häufige Schulterprobleme

Auf dieser Seite haben wir die häufigsten Probleme rund um das Schultergelenk beschrieben. Daneben gibt es jedoch viele weitere Verletzungen und Erkrankungen, die wir behandeln. Auch in diesen und anderen Fällen sind unsere Schulterspezialist:innen für Sie da.

Ein häufiges Erkrankungsbild ist das des Impingementsyndroms, zu Deutsch Einklemmungssyndrom. Beteiligt sind hier vor allem die große Muskelsehnenplatte (Rotatorenmanschette), der begleitende Schleimbeutel, das Schultereckgelenk (AC-Gelenk) und die lange Bizepssehne. Alle diese Strukturen liegen in enger Beziehung „oberhalb“ des eigentlichen Schultergelenks. Schwillt durch Verschleiß einer der Strukturen an, kommt es zu einem relativen Engpass, da der (Subacromial)Raum nach unten, durch die knöchernen Gelenkpartner, und nach oben, durch die Schulterdachknochen und das Eckgelenk, hart begrenzt ist. Es kommt zur schmerzhaften Schleimbeutelentzündung, welche vor allem nachts, beim Darauf Liegen und bei Tätigkeiten über Kopf sehr einschränkend wirkt. Lässt sich dieser Prozess nicht durch abschwellende Schmerzmittel, Physiotherapie oder lokale Kortisoneinspritzungen behandeln, entwickelt sich häufig das chronische Bild eines Impingementsyndroms, bei welchem die Weichteile, wie z.B. die Sehnen, chronisch eingeklemmt und gereizt werden. Es kann sogar zu Sehnenrissen kommen.

In solchen Fällen hilft eine arthroskopische minimalinvasive Operation „durch das Schlüsselloch“.

Die Schulter zeichnet sich durch eine hohe Beweglichkeit aus, hat zugleich aber nur eine sehr kleine Gelenkpfanne. Die Stabilität des Gelenks hängt somit von diversen Faktoren ab, wie etwa intakten Gelenkpartnern, einer intakten Gelenklippe, einer funktionierenden Gelenkkapsel und einer guten muskulären Führung durch die Rotatorenmanschette. Entsprechend vielfältig sind die Ursachen der Schulterinstabilität. So können knöcherne Pfannenranddefekte, knöcherne Defekte im Oberarmkopf und eine Ablösung der Gelenklippe von der Pfanne (Bankart-Läsion) ein instabiles Schultergelenk verursachen. Auch eine zerrissene oder gedehnte Gelenkkapsel sowie neurologische Störungen der Muskelaktivität können zur Instabilität führen.

Ein Ausrenken der Schulter, die Schulterluxation, ist schmerzhaft und von außen sichtbar. Nach dem Einrenken sowie bei einer unvollständigen Schulterinstabilität können die Beschwerden vielfältig sein. Unsere Schulterspezialist:innen besprechen mit Ihnen, ob eine konservative Behandlung ausreicht oder ob ein chirurgischer Eingriff vorteilhaft erscheint. Mögliche Verfahren sind die arthroskopische Rekonstruktion von Gelenklippe und Kapsel und die Rekonstruktion eines knöchernen Pfannenranddefekts mittels Versetzen des Rabenschnabel-Fortsatzes (Latarjet-Operation). 

Kalkherde in den Sehnen des Schultergelenks sind keine abnutzungsbedingte Erkrankung, sondern haben einen phasenhaften Verlauf. Dieser beginnt mit der Bildung der Herde und endet damit, dass sie sich viele Jahre später, spontan wieder auflösen. Die Ursache der sogenannten Kalkschulter ist unbekannt. Das Gewebe in der Sehnenmitte lagert sogenanntes Hydroxylapatit ein. Typische Beschwerden sind Schulterschmerzen, die im Gegensatz zu abnutzungsbedingten Beschwerden kaum belastungsabhängig sind und auch nicht bei allen Kalkherden auftreten. Die Spontanauflösung ist sehr schmerzhaft, da der Kalk in den darüber liegenden Schleimbeutel übertritt und aufgelöst werden muss.

Wir besprechen individuell mit Ihnen, ob eine konservative Behandlung aussichtsreich ist oder ob eine Schulter-Operation erforderlich ist. Durchaus sinnvoll kann die extrakorporale Stoßwellentherapie sein. Sofern diese nicht zur Auflösung der Herde führt, spülen wir den Kalk mit Hilfe einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) aus der Sehne.

Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Sehnen: der Supraspinatus-, Infraspinatus-, Teres-minor- und Subscapularissehne. Manche zählen auch die lange Bizepssehne zur Rotatorenmanschette. Schäden an den Ansätzen der Rotatorenmanschette sind häufig und treten abnutzungs- oder unfallbedingt auf. Ist nur die Sehnenoberfläche betroffen, ist die Ursache häufig ein einengendes Schulterdach; ist nur die Sehnenunterfläche betroffen, liegt häufig eine Mangeldurchblutung vor. Reicht der Schaden durch die gesamte Sehne hindurch, ist die Ursache oft multifaktoriell.

Schäden an der Rotatorenmanschette verursachen Schulterschmerzen, die sich bei Belastung verstärken. Typische Symptome sind eine schmerzhaft eingeschränkte Beweglichkeit, besonders beim Heben des Armes, sowie der charakteristische Nachtschmerz. Unsere Schulterspezialist:innen besprechen mit Ihnen, ob eine konservative Behandlung oder eine Operation vorteilhafter erscheint. Bei kleineren Schäden an der Supraspinatussehne kommt z.B. eine alleinige Physiotherapie in Betracht, solange die Beschwerden erträglich sind. Schäden an der Subscapularissehne sollten möglichst operiert werden. Bei den meisten Schäden hängt das Vorgehen vom individuellen Einzelfall ab.

Das Schultereck- oder auch AC-Gelenk besteht aus Schulterdach (Akromion) und Schlüsselbein (Clavicula). Verletzungen am AC-Gelenk wirken sich auf den Zusammenhalt zwischen dem körperfernen Ende des Schlüsselbeins und dem Schulterblatt aus. Dabei sind zwei Bänder zwischen der Unterfläche des Schlüsselbeins und der Basis des Rabenschnabelfortsatzes sowie fast immer die Kapsel des AC-Gelenks selbst betroffen.
Das Gelenk wird häufig bei Stürzen auf das Schulterblatt verletzt, z.B. beim Fahrradfahren. Vergleichbare Folgen gibt es beim Fußball oder Judo sowie bei Verkehrsunfällen.

Ein verletztes Schultereckgelenk schmerzt und ist nicht belastbar; das Ende des Schlüsselbeins kann sichtbar nach oben oder hinten überstehen. Lässt es sich zurückdrücken, sprechen wir von einem „Klaviertastenphänomen“.

Unsere Schulterspezialist:innen besprechen mit Ihnen, ob eine konservative Behandlung oder eine Operation vorteilhaft erscheint. Die Behandlung hängt vom Ausmaß der vertikalen und horizontalen Instabilität des Schlüsselbeins ab: Sind gewisse Grenzen überschritten, wird der Zusammenhalt zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt mit einem arthroskopisch eingebrachten Flaschenzugsystem wiederhergestellt.

Am Schultergelenk kann es zur vorzeitigen Abnutzung der Knorpelbeläge kommen, was die Bildung randständiger Knochenauswüchse bei den Gelenkpartnern fördert. Normalerweise ist die Rotatorenmanschette dabei intakt. Besteht aber ein großer Sehnendefekt an der Rotatorenmanschette, kommt es zur sogenannten Defektarthropathie mit Schulterschmerzen und Funktionsverlust. Als primäre Arthrose bezeichnet man einen vorzeitigen Gelenkverschleiß; der sekundären Arthrose liegen erkennbare Ursachen wie Stoffwechselstörungen oder Knochenbrüche zugrunde.

Die Arthrose bewirkt eine schmerzhafte Einschränkung von Belastungs- und Bewegungsfähigkeit. Die Bewegungseinschränkung ist umso ausgeprägter, je größer die randständigen Knochenauswüchse sind. Zudem betrifft sie oft Rotationsbewegungen und die Armhebung. Bei gleichzeitigen Schäden an der Rotatorenmanschette entwickelt sich zusätzlich ein Kraftverlust im Schulterbereich. Solange keine Schmerzmittel nötig sind und die Beweglichkeit akzeptabel ist, können konservative Behandlungsmaßnahmen helfen. Eine umfassende Besserung ergibt sich durch einen anatomischen oder inversen Gelenkersatz.

Die Adhäsive Kapsulitis, auch als Schultersteife oder Frozen Shoulder bezeichnet, ist eine Erkrankung der Schultergelenkskapsel und Synovia mit Schwellung und Verdickung des Bindegewebes. Dies führt zu einer Verkürzung des Kapselgewebes mit daraus folgender narbenbedingter Bewegungseinschränkung für das Gelenk. Die Entzündungserkrankung verursacht deutliche Schmerzen. Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt.

Risikofaktoren

Frauen sind häufiger als Männer betroffen und die meisten Patienten sind zwischen 40 und 65. Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung, Diabetes mellitus, einer autoimmunen Erkrankung, nach einem Unfall oder verlängerter Immobilisationszeit haben ein erhöhtes Risiko. Die Kapsulitisreaktion kann auch nach operativen Eingriffen sekundär auftreten. Selten können aber auch jüngere Menschen ohne irgendeinen Risikofaktor eine Adhäsive Kapsulitis der Schulter entwickeln.

Symptome der Frozen Shoulder

Normalerweise ist nur eine Seite betroffen. Aber in 30 % der Fälle verspüren die Patient:innen auch Symptome auf der Gegenseite. Frühe Symptome sind z.B.:

  • Schmerzen in der betroffenen Schulter, ohne äußeren Anlass.
  • Zunehmende Einsteifung der Schultergelenksbeweglichkeit in jede Richtung (Armhebung nach vorn, seitlich, Armführung hinter den Körper).


Wenn Sie solche Symptome bemerken, suchen Sie einen Arzt/eine Ärztin auf. 

Die Erkrankung verläuft in Stadien über einen Zeitraum von bis zu 2 Jahren, die sich wie folgt gliedern:

  • Stadium 1: 1-3 Monate
    Schulterschmerzen und beginnende Bewegungseinschränkung
  • Stadium 2: 3-9 Monate
    Stadium der ausbildenden Steife, Schmerzen halten weiter an (möglicherweise auch etwas abnehmend), aber zunehmende Einsteifung des Gelenkes
  • Stadium 3: 9-14 Monate
    Steife, eingefrorenes Stadium. Schmerzen sind deutlich weniger in Ruhe
  • Stadium  4: 15-24 Monate
    Auftauen der Schulter und zunehmende, schrittweise Beweglichkeit.


Behandlung der Frozen Shoulder

Erste Option ist die Schmerztherapie, eine anti-entzündliche Behandlung (physikalisch und medikamentös), Physiotherapie (je nach Stadium der Erkrankung mit Dehnübungen) und ggf. eine Steroidinjektion oder ein orales Steroidschema. Wenn diese Therapieansätze nicht ausreichen die Einsteifung zu verbessern, ist eine arthroskopische Behandlung möglich; die sogenannte arthroskopische Arthrolyse bei Patienten, die in der zweiten oder dritten Phase der Erkrankung sind. Ziel der Behandlung ist die Gelenküberprüfung und das kontrollierte Lösen der Vernarbung unter Sicht. Nach einer solchen Behandlung sollte unbedingt eine intensivierte physiotherapeutische Behandlung angeschlossen werden, um die Mobilität der Schulter zu erhalten.

In unserer Sprechstunde beraten wir Sie gerne. Eine stadiengerechte Behandlung ist wichtig und eine operative Therapie sollte erst in der auslaufenden zweiten und dritten Phase der Erkrankung erwogen werden.